Eine TV-Serie namens Xiao She De – oder auf Englisch: A Love of Dilemma – ist derzeit in China großes Gesprächsthema, denn sie behandelt ein Problem, das viele Familien umtreibt: die Kindererziehung.
Im Mittelpunkt stehen zwei typische Mittelschicht-Familien. Beide haben jeweils ein Kind. Da ist zum einen der elfjährige Yan Ziyou, ein guter, ein strebsamer Schüler. Seine Mutter verplant sein junges Leben, indem sie ihm neben der Schule jede Menge außerschulische Kurse verordnet. Schließlich soll er einen Platz in einer angesehenen Mittelschule bekommen. Doch als sie ihm noch mehr Kurse aufbrummt und ihm sein geliebtes Fußballspiel verbietet, rebelliert Ziyou. Er lernt nicht mehr, er bekommt schlechte Noten. Anders erzogen wird seine Klassenkameradin Xia Huanhuan. Ihre Eltern lassen ihr die kindlichen Freiräume. Sie darf spielen und vor allem singen, was sie sehr mag. Ihre Noten sind eher schlecht. Doch dann entdeckt auch ihre Mutter, dass gute Noten wichtig sind – für die Tochter, aber auch für die Eltern, weil sie später im Alter von einer gut verdienenden Tochter profitieren. Huanhuans Mutter orientiert sich an Ziyous Mutter und organisiert für Huanhuan auch viele außerschulische Kurse. Ihre Noten werden besser, aber sie wird depressiv und die Beziehungen zu ihren Eltern verschlechtern sich. Die Eltern-Kind-Problematik in dieser 42teiligen Serie hat viele Diskussionen in den sozialen Medien ausgelöst. Gerade in einer Phase, in der China mehr Kinder braucht, wirkt eine solche Serie eher abschreckend. Ein Kommentator auf Weibo schreibt: „Nachdem ich das gesehen habe, will ich nicht mehr heiraten und Kinder bekommen.“ Ein anderer meint: „Solche Serien sind wirksamer als Kondome.“
Info:
Die erste Episode kann man hier sehen (mit englischen Untertiteln): https://www.youtube.com/watch?v=vO_Rjb7IV54