China justiert seine Afrika-Politik neu. Zu dieser Erkenntnis gelangt man, wenn man die Ergebnisse der 8. FOCAC-Konferenz vom 29./30. November in Dakar analysiert. Beim Forum on China-Africa Cooperation reduzierte China sowohl seine quantitative wie qualitative Hilfe für den Kontinent. Im Vergleich zur letzten FOCAC-Konferenz 2018 kürzte China seine finanziellen Zusagen von 60 auf 40 Milliarden Dollar. Aber wichtiger seien die qualitativen Veränderungen, schreibt Yun Sun (Brookings Institution) in einer Analyse der Konferenz. Die Zahl der gemeinsamen Projekte sinkt, ebenso die Plätze für afrikanische Studierende in China. Aber „most striking“ sei „the complete disappearance of infrastructure from the narrative”. In seiner Videorede erwähnte Xi Jinping das Wort Infrastruktur kein einziges Mal. Yun Sun: „If sustained, could be the most significant change in China´s engagement with Africa in recent years.” Einziger Bereich mit Wachstum ist die Handelsfinanzierung. Hierfür macht Beijing mehr Geld locker. Offenbar soll der Handel mit Afrika weiter angekurbelt werden. Weniger Kredite, weniger Infrastrukturprojekte, dafür mehr Handel – das scheinen die neuen Leitlinien der chinesischen Afrika-Politik zu sein.
Info:
Hier das Abschlusskommuniqué der FOCAC-Konferenz:
http://www.chinamission.be/eng/mhs/202112/t20211203_10461779.htm Die Analyse von Yun Sun kann man hier lesen: