Was wissen wir über zeitgenössische chinesische Literatur, was über die dortige Autoren-Szene? Wenig bis gar nichts. Das will eine Gruppe von (englischsprachigen) Übersetzern ändern. Schon 2007 gründeten sie deshalb in Beijing die Paper Republic. Treibende Kraft war damals Eric Abrahamsen. Er lebte bis 2016 in Beijing, ist aber inzwischen zurück in England, wo u. a. auch seine Übersetzer-Kolleginnen Nicky Harman und Emily Jones an dem Non-Profit-Projekt Paper Republic mitarbeiten. Auf der Homepage heißt es: “Our mission is to promote Chinese literature in English translations. We focus on new writing from contemporary Chinese writers.” Die Website beinhaltet eine umfangreiche Datenbank. Und soeben wurde ein “Guide to Contemporary Chinese Literature” veröffentlicht. Auf 300 Seiten werden rund 100 der wichtigsten Schriftsteller des Landes porträtiert – von Annie Baby (47, lebt in Beijing und schreibt über Einsamkeit und Isolation) bis Zhang Yueran (39, unterrichtet Literatur an der Renmin Universität und schreibt Kurzgeschichten). Dazu gibt es in dem Buch einige interessante Essays, zum Beispiel von Zhu Ping über die weibliche Autorenszene, von Andrea Lingenfelter über die Literatur aus Hongkong sowie von Emily Xueni Jin über Science-Fiction in China.
Info:
Mehr über den Guide auf der Homepage von Paper Republic: https://paper-republic.org/pubs/guide/
Am 17. März findet eine Diskussion zu dem Thema statt (u.a. mit Gründer Eric Abrahamsen): https://www.eventbrite.co.uk/e/the-paper-republic-guide-to-contemporary-chinese-literature-a-roundtable-tickets-259282068647