China hat in den vergangenen Jahren im Technologie-Wettlauf mit dem Westen gewaltig aufgeholt. In manchen Bereichen (zum Beispiel Telekommunikation und Künstliche Intelligenz) ist das Land sogar führend oder zumindest auf Augenhöhe mit den USA. Wie konnte das passieren? Eine gerne im Westen verbreitete Erklärung lautet: Die Chinesen haben Know-How geklaut. Wer so denkt, macht es sich zu einfach, schreibt Matt Sheehan (Carnegie Endowment) : “It is overly simplistic to imagine that intellectual property theft alone explains China’s rapid progress.” Wer so denkt, glaubt, man müsse China nur vom Technologiefluss des Westens abschneiden, und schon sei das Problem gelöst. Wichtiger sei es, den chinesischen Innovationsprozess zu verstehen. Das Ergebnis dieses Prozesses: “By building and protecting its markets while learning from global innovation ecosystems, China ultimately accelerated its own development of key technologies.” Das sei nicht das Ergebnis eines Masterplans gewesen, “instead it was the product of ideological paranoia, smart planning, a lot of hard work, and a bit of good luck.” Statt sich von China abzuschotten, empfiehlt Sheehan zumindest partiell von Chinas flexiblem Innovationsprozess zu lernen.
Info:
Den Artikel „The Chinese Way of Innovation” von Matt Sheehan gibt es hier: https://www.foreignaffairs.com/articles/china/2022-04-21/chinese-way-innovation