Undemokratische Wahl: Erwartungsgemäß wurde am 8. Mai John Lee (64) zum neuen Regierungschef von Hongkong gewählt, allerdings nicht vom Volk, sondern von einem Wahlkomitee aus knapp 1500 handverlesenen Mitgliedern. Der ehemalige Sicherheitschef tritt am 1. Juli – genau 25 Jahre nach der Übergabe Hongkongs von London an Beijing – die Nachfolge von Carrie Lam an.
Demokratische Wahl Auf den Philippinen hat am 9. Mai Ferdinand Marcos jr. (64) die Präsidentschaftswahlen klar gewonnen. Der Sohn des einstigen Diktators Ferdinand Marcos, der 1986 mit seiner Gattin Imelda aus dem Land getrieben wurde, siegte klar vor seiner Herausforderin Leni Robredo. Beijing wird die Wahl freuen, denn Marcos – Spitzname: „Bongbong“ – gilt als China-freundlich.
Vor der Wahl: Australien wählt am 21. Mai das neue Parlament. Es treten an: Der konservative Regierungschef Scott Morrison (53) gegen den Herausforderer und Labour-Chef Anthony Albanese (59). Das Verhältnis Australiens zu China spielt im Wahlkampf eine wichtige Rolle. Morrison fährt einen dezidiert China-kritischen Kurs, während Labour moderatere Tönen gegenüber China anschlägt.
Nach der Wahl: Am 10. Mai wurde der im März gewählte südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol (61) vereidigt. Bei seiner Antrittsrede vor dem Parlament in Seoul sagte der konservative Politiker, dass er die militärische Allianz mit den USA ausbauen wolle. Beobachter erwarten, dass Yoon einen China-kritischeren Kurs fahren wird.