Fast jeder glaubt es inzwischen, weil er es permanent in den Medien permanent liest: China gibt den afrikanischen Ländern großzügig Kredite. Diese können sie häufig nicht zurückzahlen. Prompt sitzen die Staaten Afrikas in der Schuldenfalle (englisch: debt trap). Aber ist das wirklich so? Debt Justice, eine britische NGO, kommt zu einem anderen Ergebnis. Nicht China mit seinen großen Staats- und Entwicklungsbanken, sondern die privaten Geldgeber des Westens sind die großen Gläubiger der afrikanischen Staaten. Bei nur 12 Prozent der afrikanischen Auslandsschulden ist China der Gläubiger, aber 35 Prozent schulden Afrikas Staaten westlichen privaten Geldgebern. Tim Jones, Head of Policy at Debt Justice, sagt deshalb: “Western leaders blame China for debt crises in Africa, but this is a distraction. The truth is their own banks, asset managers and oil traders are far more responsible but the G7 are letting them off the hook.” Und noch ein Vergleich passt nicht zum herrschenden (Vor-)Urteil: Der Westen ist nicht nur der größte Gläubiger, er verlangt auch mit durchschnittlich fünf Prozent höhere Zinsen als die Chinesen mit 2,7 Prozent. Die Zahlen basieren übrigens auf Statistiken der Weltbank, also einer seriösen Quelle.
Info:
Die Informationen von Debt Justice kann man hier downloaden: