DOKU I Die Sorgen der Europäer

Alle Jahre wieder kommt das Positionspapier der Europäischen Handelskammer in China (EUCCC). Es gibt keine bessere, keine detailliertere Beschreibung der chinesisch-europäsichen Wirtschaftsbeziehungen. Diesmal wird auf 430 Seiten akribisch erst nach Sachgebieten, dann nach Branchen aufgelistet, welche Probleme zwischen den beiden Blöcken bestehen. China und Europa – „it seems they are drifting further and further away“, schreibt EUCCC-Präsident Jörg Wuttke in seiner Message zu Beginn des Papiers. Er sieht China aufgrund seiner strikten Covid-Politik in einer „splendid isolation“. Die dadurch sehr eingeschränkten persönlichen Kontakte „lead to less understanding of this great nation“. Für die europäischen Unternehmen hat das Konsequenzen: „A diversification debate is intensifying.“ Das bedeute nicht, dass die Firmen China verlassen wollen, aber „they are increasingly weighing up the possibility of shifting planned or future investments to other markets.” Im Papier wird dann von einem “significant shift” in den Headquarters der europäischen Unternehmen gesprochen. Man sehe dort inzwischen mehr Risiken als Chancen in China. Man sehe ein China, das sich von der Reformagenda verabschiede und sich zunehmend vom Rest der Welt abkoppele. „This indicates that, at the moment, ideology is trumping the economy”.  Dieser Satz ist die zentrale Botschaft des Papiers. 

Info:

Das „European Business in China – Position Paper 2022/23“ kann hier herunterladen werden:

https://europeanchamber.oss-cn-beijing.aliyuncs.com/upload/documents/documents/European_Business_in_China_Position_Paper_2022_2023%5B1068%5D.pdf?utm_source=substack&utm_medium=email

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