Am 22. November hielt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell eine bemerkenswerte Rede vor dem Europäischen Parlament. Sie klang ganz anders als seine letzte Rede vor dem EP am 6. April. Damals sprach er von einem „dialogue of the deaf“, einem Dialog der Tauben zwischen China und Europa. Jetzt plädierte er während einer China-Debatte für mehr Engagement mit China: „…differing models of governance, and different visions of multilateralism…should not and are not stopping us from engaging with each other.” Er forderte, dass die Kommunikationskanäle mit China offenbleiben sollen (Kurz danach kündigte EU-Ratspräsident Charles Michel an, dass er am 1. Dezember für einen Tag – also das Scholz-Modell – nach China fliegen werde). Borrell sagte weiter: „…to address global challenges – climate change, but also the environment, health – we need to speak, we need to work, we need to trade and negotiate with China.” In der anschließenden Debatte appellierte er an die Parlamentarier, die fast quer durch die Bank eine China-kritische Haltung haben, „to take into account the reality of life, the complexity of this reality and the need for the European Parliament to contribute to it as well.”
Info:
Die Rede von Josep Borrell am 22. November vor dem Europäischen Parlament kann man hier nachlesen: https://www.eeas.europa.eu/eeas/china-speech-high-representativevice-president-josep-borrell-ep-debate-eu-china-relations_en