Die Grenze zwischen China und Indien ist eine der umstrittensten der Welt. Der genaue Grenzverlauf steht auf vielen Abschnitten dieser Grenze nach wie vor nicht fest. 1962 gab es einen kurzen Krieg zwischen den beiden Staaten. Und in der Folgezeit gab es immer wieder kleine, manchmal auch größere Scharmützel, in denen auch Soldaten auf beiden Seiten ums Leben kamen. Grenzüberschreitungen sowohl von chinesischen als auch indischen Militärs sind fast an der Tagesordnung. Mit den chinesischen Übertritten beschäftigt sich eine Studie eines niederländisch-amerikanischen Forscherteams in einem Beitrag für das Wissenschaftsmagazin PLOS One. Er trägt den Titel: „Rising tension in the Himalayas: A geospatial analysis of Chinese border incursions into India.” Zuerst wird dieser Grenzstreit historisch, politisch und auch geographisch eingeordnet. Die Grenze – die als Line of Actual Control (LAC) bezeichnet wird – wird in drei Abschnitte eingeteilt: einen westlichen, mittleren und östlichen Teil. Die Forscher haben untersucht, in welchen Gebieten die meisten Grenzübertritte in den vergangenen 15 Jahren vorgekommen sind. Es war der westliche Teil: „We find that the Chinese incursions in the west are strategically planned and may aim for a more permanent control.” Die Studie erinnert mal wieder an diesen gefährlichen schwelenden Konflikt zwischen den zwei asiatischen Großmächten, die zudem beide Atommächte sind.
Info:
Die Studie ”Rising tensions in the Himalayas“ kann hier heruntergeladen werden: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371%2Fjournal.pone.0274999&utm_source=substack&utm_medium=email