In diesen Tagen kommt in Großbritannien und den USA ein chinesischer Dokumentarfilm in die Kinos, der in den vergangenen Monaten bei diversen Festivals höchste Auszeichnungen erhielt. Der Film trägt den Titel „Hidden Letters“. Er beschäftigt sich mit dem Phänomen des „Nüshu“, einer Art Geheimsprache unter chinesischen Frauen (Nü=Frau, Shu=Buch). Ihr genauer Ursprung ist unklar, manche datieren ihn in die Song-Zeit. Häufig wird jedoch geschrieben, dass diese Sprachvariante im 19. Jahrhundert in einem Dorf in der Provinz Hunan entwickelt wurde. Damals mussten Frauen noch ihre Füße binden und waren extrem unterdrückt. Mit ihrer eigenen Sprache versuchten sie außerhalb der patriarchalischen Welt in ihren eigenen Räumen zu kommunizieren. Im 20. Jahrhundert ging das Nüshu immer weiter zurück. Aber es gibt heute noch Frauen, die es lehren und lernen. Drei von ihnen treten in dem Film von Violet Du Feng auf. Die Filmemacherin stieß 2005 auf das Phänomen Nüshu durch das Buch „Snow Flower and the Secret Fan“ von Lisa See. Aber erst 2017 startete sie mit den Arbeiten für den Film „Hidden Letters“, in dem sie die Relevanz des Nüshu im heutigen modernen China aufzeigt.
Info:
Hier mehr Informationen über den Film: https://www.hiddenlettersfilm.com/
Hier mehr über das Phänomen des Nüshu: https://www.capstan.be/nushu-chinas-secret-endangered-female-only-language-is-now-being-revived/
Und hier ist das Interview mit Violet Du Feng: https://thechinaproject.com/2022/12/05/qa-director-violet-du-feng-on-hidden-letters-and-cross-generational-resilience-of-women-in-china/?utm_source=The+China+Project&utm_campaign=f1114ba209-EMAIL_CAMPAIGN_2022_12_05_10_19&utm_medium=email&utm_term=0_03c0779d50-f1114ba209-%5BLIST_EMAIL_ID%5D