Innovationen haben eine hohe Priorität in der chinesischen Politik. Dies umso mehr, weil das westliche Ausland, allen voran die USA, sie zunehmend vom Know-How-Transfer abschneidet. Siehe die Chip-Strategie der Amerikaner, die alles versuchen, damit China weder Chips noch die Maschinen zu ihrer Produktion bekommt. Auch den Wissenschaftsaustausch mit China stellen westliche Nationen zunehmend in Frage. China ist also bei vielen Innovationen auf sich selbst gestellt. Die Folge: „Beijing is accelerating its efforts to optimize and align every step of the innovations process”, schreiben Jeroen Groenewegen-Lau und Michael Laha (beide am Mercator Institute for China Studies, Merics) in dem Merics Report „Controlling the Innovation process: China´s Strategy to become a science & technology superpower”. Die beiden Autoren untersuchten den relativ undurchsichtigen chinesischen Innovationsprozess, der auf drei Säulen basiert – den Forschungsprojekten, den Forschungslabs und den Zonen. An allen drei Säulen wird derzeit renoviert. Bei den Forschungsprojekten stellen sie eine Hinwendung zur anwendungsorientierten Forschung fest. Bei den Forschungslabs konstatieren sie eine zunehmende Konzentration und Hierarchisierung. Und auch bei den Entwicklungs- und High-Tech-Zonen findet eine Konsolidierung statt. Generell gelte in der chinesischen Innovationspolitik „the shift from quantity to quality“. Was bedeutet diese Politik für ausländische Unternehmen und Wissenschaftler? „China continues to be an attractive innovation partner and will likely remain so for some time“, schreiben die Autoren, warnen aber gleichzeitig: „European actors that engage with China’s innovation ecosystem should be aware that their Chinese partners are under growing pressure to contribute to China’s pursuit of technological self-sufficiency and other major strategic goals.”
Info:
Den 22seitigen Merics Monitor kann man hier herunterladen:
https://merics.org/sites/default/files/2023-02/merics-report-controlling-the-innovation-chain.pdf