China und Indien sind die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Beide haben rund 1,4 Milliarden Einwohner, wobei Indien seit vergangenem Jahr knapp vorne liegt. Beide Länder haben entsprechend eine hohe Zahl an Konsumenten. Mit ihnen beschäftigt sich die Studie „Geo-consumerism and India-China competition – A Comparative Assessment of Consumption Data“. Geschrieben hat die 53seitige Studie Amit Kumar von der indischen Takshashila Foundation. Kumar benutzt in seiner Analyse die Definition der Weltbank, wonach man bei einem täglichen Einkommen von mehr als 12 Dollar als „konsumfähig“ gilt. Danach hat China rund 900 Millionen, Indien etwas mehr als 500 Millionen Verbraucher. In den nächsten zehn Jahren werde China auch vor Indien bleiben, prophezeit Kumar. China werde wohl 2026/27 die Ein-Milliarden-Grenze überschreiten. Obwohl China deutlich mehr Konsumenten hat, ist in China der Anteil des Konsums am Sozialprodukt mit 37,3 Prozent wesentlich geringer als der Indiens mit 58,5 Prozent. Dieser Unterschied erklärt sich mit dem wesentlich höheren Investitionsanteil des wirtschaftlich weiter entwickelten Chinas. Unterschiedlich ist auch die Verwendung der Konsumausgaben. Bei Ausgaben fürs Essen liegen beide Länder noch gleichauf: Rund 30 Prozent geben Chinesen und Inder dafür aus. Auch bei Kleidung sind sie mit 5,5 bis 6 Prozent pari. Eine deutliche Diskrepanz gibt es dagegen bei den Ausgaben für Housing (Mieten oder Wohnungskauf): Hierfür geben Chinesen 25 Prozent ihres Einkommens aus, die Inder hingegen nur 13 Prozent. Umgekehrt ist es hingegen bei Telekom und Verkehr: hier liegen die Inder (20 Prozent) vor den Chinesen (13 Prozent).
Info: