KUNST I Scherben bringen kein Glück – Begehrtes chinesisches Porzellan

Zuletzt war Hildesheim dran. In der Nacht zum 31. Oktober 2023 stiegen dort Täter in das Römer- und Pelizaeus-Museum und entwendeten drei wertvolle Porzellan-Exponate – einen Ingwertopf aus der Ming-Zeit und zwei Prunkleuchter aus der Qing-Zeit. „Weltweit gibt es nur vier derartige Leuchter. Unsere zwei sind jetzt weg“, sagt Museumsdirektorin Lara Weiss.

Rund sechs Wochen zuvor waren bislang unbekannte Täter nächtens in das Ostasiatische Museum in Köln eingestiegen. Auch sie hatten es auf Porzellan aus China abgesehen. Neun Exponate – Vasen, Töpfe, Schalen, Teller – nahmen sie mit. Alle stammten aus der Ming-Zeit, alle aus Jingdezhen, der berühmten Porzellanstadt, die den kaiserlichen Hof belieferte. Bedauernd heißt es auf der Website des Ostasiatischen Museums: „Alle die aus dem Museum entwendeten neun Objekte tragen auf eigene Weise ikonischen Charakter.“ Doch damit nicht genug. Vor Köln suchten Diebe bereits das Keramikmuseum Princessehof im niederländischen Leeuwarden auf. Dort wurden vier Objekte aus der Ming-Dynastie und och älteren Epochen gestohlen. Die Museumsleitung sagte damals, die Täter hätten wohl über spezifische Kenntnisse verfügt und gezielt zugeschlagen. Dass Kunstgegenstände gestohlen werden, ist leider nichts Neues. Bislang hatten es die Täter aber meist auf Gemälde, Plastiken, Münzen oder Schmuck abgesehen. Aber Porzellan? Es darf über die Hintergründe gerätselt werden. Shao-Lan Hertel, Direktorin des Ostasiatischen Museums in Köln, spricht von „professionalisierten kriminellen Aktivitäten“. 

Info:

Hier ein taz-Artikel zu der Diebstahlserie von chinesischer Keramik:

https://taz.de/Asiatika-Diebstahl-in-Museen/!5997017/

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