WER MACHT WAS I “Basketball baut Brücken” – ein vorbildliches Schulprojekt

Anfang Juni trafen sich rund 120 Schüler und Schülerinnen von acht Gymnasien im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zu einem speziellen zweitägigen Event. 12 Teams – jeweils benannt nach einem chinesischen Tierkreiszeichen – trugen ein Basketballturnier aus. Wer gerade nicht spielte, besuchte Workshops über Kalligrafie, Kung-Fu oder Deutsche Kolonialgeschichte in China. In den Pausen wurden Baozi-Teigtaschen gegessen und Bubble-Tea getrunken, um mehr über die Vielfalt der chinesischen Küchen zu erfahren. Und am ersten Abend gingen Schüler und Lehrkräfte in die Ming Dynastie an der Jannowitz-Brücke, um chinesisch zu speisen.

Sie alle sind Teilnehmende an dem Schulprojekt „Basketball baut Brücken“, das vor knapp drei Jahren gestartet wurde. Vater der Idee ist Henning Harnisch. Die Basketball-Legende kümmert sich als Vizepräsident von Alba Berlin seit Jahren intensiv um die Jugendarbeit des Vereins und hat auch eine Affinität zu China. Ziel des Projekts ist, durch den Sport – in diesem Falle Basketball – Sprache und Kultur eines Landes kennenzulernen. Alba tat sich dazu mit dem Bildungsnetzwerk China als weiteren Projektträger zusammen.

Im September 2021 wurde das Projekt an einem Gymnasium, der Kurt-Tucholsky-Oberschule in Berlin-Pankow, gestartet. Ein Jahr später kamen drei weitere Schulen hinzu. Derzeit sind es acht Schulen, fünf davon in Berlin, je eine in Dortmund, Göttingen und Wandlitz. Betreut werden die Schulen von je einem interkulturellen Coach. In Berlin ist das der Deutsch-Chinese Kai Fleischer, ein chinesischer Muttersprachler. An den meisten dieser Schulen ist das Projekt „Basketball baut Brücken“ als Wahlpflichtfach etabliert. Conrad Ziesch sagt: „Wir wollen Schüler ansprechen, die noch keinen Bezug zu China haben. Wir wollen Neugier wecken.“

Ziesch – Leiter internationale soziale Sportprojekte bei Alba – und Victoria Wirfel vom Bildungsnetzwerk China sind die beiden Zuständigen für das Projekt. Wirfel hat in Göttingen Chinesisch als Fremdsprache auf Lehramt studiert und als Lehrkraft mit zweitem Staatsexamen gearbeitet. Da die Kombination aus Basketball und Wissen zu China sowie dem Erlernen erster Wörter auf Chinesisch so neu ist, wird in dem Projekt Lehrmaterial entwickelt. Wirfel: „Diese Materialien stehen auch anderen Schulen zur Verfügung.“ Gerade wurde eine Spielesammlung herausgebracht, die genau diese Kombination aus Bewegung und Lernen leistet. Das Material kann von Lehrkräften auf der Homepage des Bildungsnetzwerks heruntergeladen werden. Ziesch: „Wir hoffen auf Nachahmer.“ Das vorbildliche Projekt hätte es verdient. Natürlich könne man das Projekt skalieren, sagt Ziesch, also auf weitere Schulen und/oder Sportarten ausdehnen. Aber da sind dem Projekt finanzielle und damit auch personelle Grenzen gesetzt. Für Wirfel hat deshalb das derzeit laufende Projekt Priorität: „Wir wollen dieses verstetigen und weiter optimieren.“  Dafür suchen sie stets neue Förderer, die das Projekt unterstützen möchten.

Info:

Hier gibt es mehr Informationen über das Projekt „Basketball baut Brücken“: https://bildungsnetzwerk-china.de/angebot/basketball-baut-bruecken.html und https://www.albaberlin.de/jugend/aktionen-projekte/internationaler-austausch/alba-verbindet-internationaler-sport-und-kulturaustausch/basketball-baut-bruecken

No Comments Yet

Comments are closed