Was bedeutet WAN HUA ZHEN? Der Kolumnist erklärt und stellt sich vor

Ursprünglich wollte ich Migong (迷宫) als den Namen für meine Kolumne hier bei CHINAHIRN wählen.

Migong ist die direkte chinesische Übersetzung von Labyrinth. „Mi“ hat eine irre Bedeutungsvielfalt: von Rätsel/rätselhaft über Irrungen und Wirrungen bis zu „von etwas fasziniert und gar besessen sein“. „Gong“ bedeutet Palast.

CHINAHIRN bekommt ein Labyrinth, irgendwie passend. Undurchsichtige Gelände, schwer berechenbare Verläufe, ein Wechselbad von Enttäuschungen und Hoffnungen, und am Ende: jedes Labyrinth hat doch immer einen Ausweg! Aber nicht immer findet man ihn.

Alles trifft auf China zu, erst recht auf Menschen, die China verstehen wollen.

Am Ende habe ich mich für Wan Hua Zhen (万花阵) entschieden. Wan Hua Zhen ist ein Labyrinth, wörtlich „Labyrinth der Zehntausend Blumen“. Es war mutmaßlich das berühmteste Labyrinth Chinas gewesen, erbaut im alten Sommerpalast (圆明园) von dem „erfolgreichsten“ Ausländer in der chinesischen Geschichte, Giuseppe Castiglione (郎世宁): der junge Jesuit aus Mailand; der Brückenbauer Zeit seines Lebens, weit über die Malerei und Baukunst hinaus.

Mit dieser Kolumne werden von nun an regelmäßig „Labyrinthe“ erkundet. Oft weiß ich genauso viel (oder wenig) wie Sie, liebe Leserinnen und Leser, wo der Ausweg ist. Ich hoffe, dass die „Wegbeschreibungen“ Ihnen gelegentlich bei der Suche Ihrerseits helfen werden. Oder einfach zu mehr Austausch anregen.

Darüber freue ich mich.

刘峥嵘

zhengrong.liu@t-online.de

Zhengrong Liu, geboren und aufgewachsen in Shanghai, studierte „Chinesisch als Fremdsprache“ zwischen 1986-1990 an der Shanghai Foreign Studies University (SISU). Im Oktober 1990 kam er als Student nach Deutschland. An der Universität zu Köln schloss er Anfang 1998 sein Magisterstudium (Pädagogik, Politikwissenschaft und Anglistik) ab. Zwischen 1998 und 2003 war er in diversen leitenden Funktionen für die Bayer AG in China und der Region Asien tätig. 2004 kehrte er zurück ins Rheinland als Personalchef der neu gegründeten Lanxess AG. 2013 wechselte er nach Hamburg zur Beiersdorf AG. Zwischen 2014 und 2022 war er dort der Arbeitsdirektor und im Vorstand zuständig für Personal, Services, Nachhaltigkeit sowie zeitweise für die Unternehmenskommunikation und das Nivea Geschäft in Nordostasien. Seit 2023 arbeitet er freiberuflich als Coach, Gastdozent und Autor.    

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