China ist seit 1964 eine Atommacht. Seitdem besteht Chinas atomare Abschreckungspolitik aus zwei Prinzipen. Erstens – so wenig Atomwaffen zu besitzen wie nötig, und zweitens – diese nur im Falle eines Nuklearangriffs auf das eigene Land einzusetzen. Dass sich China noch an diese Prinzipien hält, bezweifelt der deutsche Ex-Diplomat Wolfgang Rudischhauser in einem Beitrag für das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH). Er sieht eine deutliche nukleare Aufrüstung Chinas. Hatte China um 2010 rund 200 Atomsprengköpfe, so sollen es derzeit zwischen 440 und 500 sein. Amerikanische Schätzungen gehen bis 2035 von 700 bis 1500 aus. Der Autor sieht die „Gefahr eines ungewollten nuklearen Rüstungswettlaufs mit Washington“. An die Adresse Beijings richtet er die Forderung, „Umfang und Ziele seiner Aufrüstung transparenter zu kommunizieren“ sowie in einen Dialog über atomare Rüstungsbegrenzungen einzutreten.
Info:
Der Beitrag „Chinas nukleare Aufrüstung – Warum Deutschland mehr Transparenz und Dialog einfordern sollte“ von Wolfgang Rudischhauser kann man hier lesen.: https://ifsh.de/file/publication/Policy_Brief/IFSH_Policy-Brief_0224_DE_V05_web.pdf