WER WAS WO

Gerhard Schröder (80), ehemaliger Bundeskanzler, war der prominenteste Gast beim Empfang in der Chinesischen Botschaft am 1. Oktober anlässlich der 75-Jahrfeier der Volksrepublik China. Er saß natürlich in der ersten Reihe neben dem neuen Botschafter Deng Hongbo. Für diesen war es der erste öffentliche Auftritt. Nach ein paar Eingangsworten in Englisch hielt er seine Rede in Chinesisch. Für die deutsche Regierung sprach anschließend Thomas Bagger, Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Ebenfalls gesichtet wurden Egon Krenz, Fridolin Strack (BDI) und Volker Treier (DIHK).

Engin Eroglu (42), Mitglied des Europäischen Parlaments (EP) für die Freien Wähler, ist neuer Vorsitzender der China-Delegation des EP. Diese Position bleibt damit in deutscher Hand, nachdem zuvor der grüne Reinhard Bütikofer dieses Amt innehatte und kräftig ausfüllte. Wie Bütikofer ist auch Eroglu Mitglied der China-kritischen Interparlamentarischen Allianz zu China (IPAC), und wie dieser wurde auch er – laut FBI – von der Hackergruppe APT31 über die EU-IT ausspioniert. Mal sehen, ob Eroglu ein so gewichtiges Wort wie „Büti“ mitreden wird.

Li Lei ist Inhaberin des neu geschaffenen Lehrstuhls für Wirtschaft und Politik an der Universität Göttingen. Sie ist nach Doris Fischer (Uni Würzburg) erst die zweite Frau, die eine Professur für Chinas Wirtschaft innehat. Li war zuvor Assistenzprofessorin an der Uni Mannheim. Einer ihrer Schwerpunkte sind die internationalen Handelsbeziehungen unter besonderer Berücksichtigung der Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA bzw. der EU. Li machte ihren Doktor an der Tsinghua Universität in Beijing.

Stefan Landsberger (69), Assistant Professor für Chinesische Geschichte und Gesellschaft an der Universität Leiden, ist überraschen verstorben. Landsberger war seit Jahrzehnten ein leidenschaftlicher Sammler von chinesischen Propaganda-Postern. Er galt als weltweit anerkannter Experte für chinesische Propagandakunst.

Meng Wanzhou (52), Tochter des Huawei-Gründers Ren Zhengfei, ist seit 1. Oktober neue Vorsitzende des Telekommunikations-Konzerns. Huawei hat ein einmaliges Rotationssystem, bei dem alle sechs Monate die Führung wechselt. Meng wurde (welt-)berühmt, weil sie zwei Jahre lang in Kanada unter Hausarrest stand und stets eine Auslieferung an die USA drohte, weil diese ihr einen Verstoß gegen Sanktionen vorwarfen. Nach langwierigen Verhandlungen kam Meng Ende September 2021  frei und wurde bei ihrer Rückkehr mit viel Pomp im heimischen Shenzhen empfangen.

Fan Bingbing (43), chinesische Filmschauspielerin, taucht nach fünfjähriger Abstinenz wieder auf der Bildfläche auf. In dem Thriller „Green Night“ der Regisseurin Han Shuai spielt sie eine wichtige Rolle. Fan war vor fünf Jahren wegen einem Steuervergehen zu einer hohen Geldstrafe verurteilt worden. „Green Night“ hatte schon 2023 bei der Berlinale Premiere, ist aber erst jetzt in diversen Streamingdiensten zu sehen. 

Carrie Lam (67), ehemalige Regierungschefin Hongkongs, muss sich wohl nächstes Frühjahr ein neues Büro suchen. Derzeit residiert sie auf rund 290 Quadratmetern an der noblen Adresse One Pacific Place in Admiralty. Die jährliche Miete von 5,67 Millionen Hongkong $ (670 000 Euro) ist der Stadtverwaltung zu teuer. Der bis Mitte Mai 2025 laufende Mietvertrag wird deshalb nicht verlängert. Rechnet man noch die Personalkosten dazu, verschlingt Lams Büro jährlich insgesamt 9,17 Millionen HK $ (1,08 Millionen Euro). Das ist selbst für Hongkonger Verhältnisse ein stolzes Sümmchen.  

Qin Gang (58), Kurzzeit-Außenminister Chinas und davor Botschafter in den USA, verursachte eine Umgestaltung der Lobby in der Washingtoner Botschaft. Bislang hing dort eine Foto-Galerie der bisherigen chinesischen Botschafter in Washington. Nun ist nicht nur Qins Konterfei abgehängt, sondern mit ihm sind alle Botschafter-Fotos von der Wand verschwunden.

Dies berichtet ein Reporter des Magazins Politico, der zum Empfang des Nationalfeiertags am 1. Oktober in der Botschaft weilte. Ob die Galerie an neuer Stelle in dem Gebäude auftaucht, konnte Politico nicht in Erfahrung bringen.

Bao Li (3) und Qing Bao (3), zwei junge Panda-Bären, sind am 15. Oktober nach einer 19stündigen Reise von Chengdu auf dem Dullles-Airport in Washington gelandet. Von dort wurden sie per Polizei-Eskorte in den Smithsonian National Zoo eskortiert. Am Wegesrand standen viele Panda-Fans. Damit hat der Zoo in Washington wieder Pandas. Schon die Mutter und Großeltern der beiden Neuankömmlinge lebten im Smithsonian Zoo.

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