Wolfgang Schmidt (54), noch Kanzleramtsminister, weilte Anfang November in China. Am 4. November nahm er in Xi’an am „Fünften Deutsch-Chinesischen Hochrangigen Sicherheitsdialog“ teil. Der Dialog habe dem vertraulichen Austausch zu bilateralen und ínternationalen Sicherheitsthemen gedient, ließ das Kanzleramt danach nichtssagend mitteilen. Aber immerhin schön, dass sie miteinander geredet haben.
Udo Philipp (60),Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimawandel, war am 11. und 12. November in Taiwan. Er hatte in der Hauptstadt politische Gespräche. Auch traf er sich mit Vertretern deutscher Unternehmen vor Ort. Er plädierte für eine engere Kooperation mit dem „Wertepartner“ Taiwan. Außerdem besuchte Philipp im Hsinchu Science Park den Chiphersteller TSMC, der ja in Dresden eine Fabrik baut.
David McAllister (53), Mitglied des Europäischen. Parlaments und dort Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, hatte am 15. Oktober seltene Gäste in seinem Brüsseler Büro. Der neue chinesische Botschafter Cai Run und drei weitere Funktionäre baten ihn um ein Gespräch, an dem auch der Deutsche Engin Eroglu (42) teilnahm, der neue Vorsitzende des China-Ausschusses im EP. McAllister berichtete gegenüber Politico von einer frostigen Atmosphäre in dem Ein-Stunden-Gespräch. Er machte deutlich, dass es keine weiteren Gespräche geben werde, solange EP-Abgeordnete weiterhin sanktioniert sind. Seit 2021 stehen fünf MdEPs auf der Sanktionsliste der Chinesen – die Antwort auf die Sanktionen gegen chinesische Funktionäre durch die EU im Streit über die Behandlung der Uiguren.
Maria Grazio Divina wechselt vom französischen Autokonzern Stellantis zum chinesischen Konkurrenten BYD. Dort wird die Italienerin für die Länder Deutschland, Schweiz, Österreich, Polen und Tschechien zuständig sein. Die studierte Philosophin und Ökonomin ist seit Ende ihres Studiums in der Autoindustrie tätig. Sie begann bei Lamborghini, wechselte dann zu Fiat. Dort war sie unter anderem zwischen 2018 und 2021 für das Deutschland-Geschäft zuständig. Danach wechselte sie zu Stellantis, wo sie zuletzt UK-Chefin war. Es gibt für sie vor allem in Deutschland viel zu tun, denn dort liegen die Verkaufszahlen weit unter den Erwartungen der BYD-Führung.
Hu Xijin (64), ehemaliger Chefredakteur der Global Times und in dieser Funktion als Scharfmacher bekannt geworden, ist wieder auf Weibo zu lesen. Seit Juli war er nicht mehr auf dem Kurznachrichtendient aktiv. Er soll damals – so die Vermutung – die Beschlüsse des Dritten Plenums des Zentralkomitees nicht im Parteisinne interpretiert haben. Über die Gründe der Funkstille hat er in seinen neuen Weibo-Posts nichts mitgeteilt. Seine Kolumne „Hu Says“ in der Global Times erscheint aber weiterhin nicht.