BAHN I Bald von Kunming nach Bangkok

Die thailändische Regierung hat Anfang Februar eine wichtige Entscheidung getroffen: Sie stimmte für den Bau des letzten, noch fehlenden Teilstücks einer neuen 609 Kilometer langen Bahnlinie zwischen Bangkok und Nong Kha an der Grenze zu Laos. Wenn dieses Teilstück fertig ist, kann man von Kunming (Hauptstadt der chinesischen Provinz Yunnan) durch Laos nach Bangkok mit einem Hochgeschwindigkeitszug durchrasen. Die Strecke von Kunming nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos, ist schon seit Dezember 2023 in Betrieb. Es fehlen bislang die beiden Teilstrecken auf thailändischem Gebiet. An der ersten von Bangkok nach Nakhon Ratchasima wird seit 2017 gebaut. Dort kam es aber immer wieder zu Verzögerungen wegen Finanzierungsproblemen, Covid und Landstreitereien. Zu 36 Prozent sei dieser Abschnitt fertig, sagte Regierungssprecher Jirayu Houngsub Ende Januar laut Bangkok Post. 2027 soll dann dieser Anschnitt fertig sein. Nach dem Kabinettsbeschluss Anfang Februar wird nun auch der zweite Abschnitt von Nakhon nach Nong Kha in Angriff genommen. Der Bau der 357 Kilometer langen Strecke ist mit etwas über zehn Milliarden Dollar veranschlagt. Interessant ist, dass dieser Beschluss einen Tag vor der Reise von Premierminister Paetongtarn Shinawatra nach Beijing zustande kam. Beijing hat immer wieder Druck gemacht und den Thai vorgeworfen, zu langsam zu agieren. Die relativ neue Thai-Regierung hat nun reagiert. Sie hofft nach Fertigstellung der gesamten Strecke auf eine Zunahme des Handels und des Tourismus zwischen beiden Ländern. Thailand will sich dadurch auch als logistischer Hub für Asien profilieren. 2030 soll der zweite Teil fertig sein, kündigte die Thai-Regierung an. Doch manche Beobachter sind skeptisch, ob dieses Ziel erreicht werden kann. Sie verweisen auf die Schwierigkeiten, die es beim ersten Thai-Teilstück gab. Aber vielleicht gibt es Rat und Hilfe von chinesischer Seite. Dort weiß man, wie man neue Bahnlinien baut.

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