Warum heißt das Gericht Mapo Tofu (also übersetzt: Tofu der pockennarbigen alten Frau)? Warum gibt es ein Nudelgericht mit dem Namen „Ameisen auf dem Baum“? Oder was verbirgt sich hinter dem Essen namens „Buddha springt über die Mauer“? Diese Fragen bekam Ying Chang Compestine (62) öfters zu hören, wenn sie mit Freunden Chinesisch essen ging. „Irgendwann war ich es leid, immer wieder diese Fragen zu beantworten“, sagt Compestine, die in Wuhan geboren wurde, aber schon seit Jahrzehnten in Kalifornien lebt. Und so schrieb sie ein Buch über diese chinesischen Gerichte mit den seltsamen Namen. Titel: „Buddha Jumps Over The Wall and other Curiously Named China Classic Dishes“. Clandestine ist eine in den USA bekannte Autorin und Vielschreiberin. Das aktuelle Buch ist ihr 27. Werk. Darunter sind Kinderbücher, Romane mit autobiographischen Bezügen („Revolution is not a Dinner Party“) und Kochbücher („Cooking with an Asian Accent”). In ihrem neuesten Buch, das Anfang März erschienen wird, beschreibt sie 26 traditionelle chinesische Gerichte, die einen sehr erklärungsbedürftigen Namen haben. Und natürlich stellt sie auch das passende Rezept dazu. Die Texte sind mit Illustrationen der britischen Zeichnerin Vivian Truong versehen, so dass das Buch auch ein optischer Leckerbissen ist. Und was bedeutet nun „„Buddha springt über die Mauer“? Es ist eine reichhaltige Suppe, in der bis zu 30 Zutaten – darunter Seegurken, Jakobsmuscheln, Abalone, Huhn, Schinken – gegart werden. Die Delikatesse stammt aus der Provinz Fujian. In der dortigen Hautstadt Fuzhou soll die Suppe mal in der Nähe eines buddhistischen Klosters gekocht worden sein, so dass der köstliche Duft dorthin schwappte. Obwohl die Mönche Vegetarierer sind, konnte einer von ihnen nicht widerstehen und sprang über die Klostermauer, um die Suppe zu probieren.
Info:
Ying Chang Compestine: Buddha Jumps Over The Wall and other Curiously Named China Classic Dishes, xy, 184 Seiten, 24,95 $
Mehr über die Autorin und ihre vielfältigen Aktivitäten auf ihrer Webseite www.yingc.com