TV I Panda-Diplomatie

Derzeit leben 60 Panda-Bären in 23 Ländern außerhalb Chinas. Sie sind von China an Zoos in diesen Ländern verliehen. Wer diese weltweit beliebten Knuddel-Tiere bekommt, ist meist ein Politikum. Man spricht deshalb auch von Panda-Diplomatie. Der Fernsehsender Arte hat darüber im Dezember zwei Folgen gedreht – jede 45 Minuten lang. Bis Ende des Jahres sind sie noch in der Mediathek des Senders zu sehen. Es lohnt sich. Man erfährt viel über die Geschichte der Pandas, die zwar seit acht Millionen Jahren auf der Erde – genauer: in Sichuan – leben, aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts vom Ausland wahrgenommen wurden. Damals begann das Panda-Fieber. Die Tiere wurden gejagt und gefangen. Su Lin war 1936 der erste Panda, der lebend in den USA ankam, aber 14 Monate nach seiner Ankunft starb. Ende der 30er Jahre kam dann Ming nach London und begeisterte die kriegsgeplagten Engländer. „Das machte China bewusst, welche Soft Power ein einfacher Pandabär ausüben kann“, heißt es in der TV-Dokumentation. Damals sei der Grundstein für die Panda-Diplomatie gelegt worden. Sie begann 1941, als Tschiang Kai-scheck aus Dankbarkeit für die amerikanische Unterstützung ein Panda-Pärchen namens Pan-Dee und Pan-Dah an den Bronx Zoo in New York verschenkte. Unter Mao wurde der Panda als neues tierisches Symbol entdeckt, aber Pandas bekamen nur kommunistische Bruder-Staaten. Das änderte sich 1972 mit dem berühmten Nixon-Besuch, in dessen Folge zwei Pandas – Ling Ling und Hsing Hsing – an den Smithsonian Zoo in Washington verschenkt wurden. Weitere Panda-Geschenke an Zoos in aller Welt – darunter an den Berliner Zoo – folgten. 1984 dann die Korrektur: Pandas wurden nicht mehr verschenkt, sondern verliehen – gegen eine saftige Leihgebühr, die bis zu einer Millionen Dollar pro Paar und Jahr betragen konnte. Interessant ist die Korrelation: Je mehr wirtschaftliche Beziehungen, desto mehr Pandabären. So hat Japan neun Panda-Bären, die USA elf. Doch diese Zahl hat sich reduziert, nachdem das Verhältnis zu den USA deutlich schlechter geworden ist.

Info:

Die beiden Teile der Sendung „Die Panda-Diplomatie“ kann man hier in der Arte-Mediathek ansehen: 

https://www.arte.tv/de/videos/120961-001-A/die-panda-diplomatie-1-2/

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