WISSENSCHAFT I Hilft DeepSeek bei der China-Forschung?

Victor Shi ist Direktor des 21st Century China Center an der University of California San Diego. Der Politikwissenschaftler forscht unter anderem zu Chinas Finanzsystem und Chinas Eliten. Er ist also auf viele Informationen aus und über China angewiesen. Kann ihm dabei ein ChatBot helfen, an Informationen zu gelangen? Und wenn ja, ist der gerade mit viel Hype umwehte chinesische ChatBot DeepSeek eine besondere Hilfe? Diesen Fragen, ob und wie ChatBots Wissenschaftler bei der Recherche unterstützen können, ging Shih nach und berichtete darüber im Newsletter China Talk (14. Februar) unter dem Titel: „Is DeepSeek the ultimate China-watcher research tool?” Sein Ergebnis: “No U.S. model can match that, in my experience.” Nur Perplexity oder Grok kämen DeepSeek etwas nahe. Der Vorteil von DeepSeek sei, dass diese KI sich durch das Abrufen relevanter Links und Referenzen zu aktuellen Angelegenheiten und chinesischen Vorschriften auszeichne: „This strengths likely stems from well-curated news and government data sources and extensive training on Chinese news articles and regulatory documents.“ Wer zu Themen wie chinesischer Außenpolitik, Corporate Governance oder Finanzpolitik in China forsche, würde bei DeepSeek umfangreiche Links zu wichtigen Dokumenten finden. Aber – und darauf weist Victor Shih ausdrücklich hin – das Modell hätte „several key shortcomings for social media analysts.“ So sei einer der auffälligsten Kritikpunkte an DeepSeek die Zensur politisch sensibler Inhalte. Diese Einschränkung relativiert den Nutzen des Chatbots: “This is really unfortunate because for topics deemed by the government as acceptable, the model actually performs quite well in finding high-quality online resources.”

Info:

Hier der Artikel von Victor Shih in China Talk: https://www.chinatalk.media/p/china-on-dario-deepseeking-truth

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