Die Beschwörung einer Achse des Bösen oder einer Achse der Autokraten gehört derzeit fast zum Standard vieler westlicher Politiker. Auch der wohl neue Bundeskanzler Friedrich Merz macht da keine Ausnahme. In seiner außenpolitischen Grundsatzrede vom 23. Januar. sagte er, dass sich Mit China, Russland, dem Iran, Nordkorea und anderen eine Achse der Autokratien herausgebildet habe, die „in allen Regionen der Welt destabilisierenden Einfluss“ nehme und sich gegenseitig in vielfältiger Weise unterstütze. Viele Anhänger dieser Achsentheorie beziehen sich auf das Buch der Amerikanerin Anne Applebaum, das in Deutsch „Die Achse der Autokraten“ heißt. Kaum jemand hinterfragt dieses neue Feindbild in Form eines Quartetts. Einer der es wenigen, der das tut, ist Christopher S. Chivvis, Direktor des American Statecraft Programm und Senior Fellow beim Thinktank Carnegie. Für die Online-Ausgabe von Foreign Affairs schrieb er einen Artikel mit der Überschrift „The Fragile Axis of Upheavel“. Für ihn ist diese autokratische Allianz „mostly an illusion“. Sein Rat: „U. S. leaders need to make a more nuanced and accurate analysis of the threats that they pose, or else the fears of an axis of autocracies could become a self-fulfilling prophecy.”
Info:
Hier der Artikel von Christopher Chivvis in Foreign Affairs: https://www.foreignaffairs.com/china/fragile-axis-upheaval