Fast gleichzeitig haben sich die Korrespondenten in China und Hongkong in eigener Sache zu Wort gemeldet. Zuerst kritisierte der Foreign Correspondent Club China (FCCC) in Beijing die Umstände der Berichterstattung im Vorfeld der Olympischen Winterspiele im kommenden Februar. Ein paar Tage später veröffentlichte der Foreign Correspondents Club (FCC) in Hongkong das Ergebnis einer Umfrage unter seinen journalistischen Mitgliedern zur beunruhigenden Lage der Medien in der ehemaligen Kolonie. 84 Prozent sagten, die Arbeitsbedingungen hätten sich nach Einführung des Sicherheitsgesetzes verschlechtert. 61 Prozent „were slightly concerned to be arrested or prosecuted“. Kein Wunder, dass 34 Prozent überlegen, Hongkong zu verlassen. 12 Prozent planen bereits ihren Abgang. Per Twitter meldete sich am 2. November der Foreign Correspondent Club China (FCCC) und beschwerte sich über “the lack of transparency and clarity from the Beijing Organizing Committee for the Olympic Games (BOCOG) as well as the IOC with regards to Olympic related reporting.” Insgesamt 31 Tweets setzte der FCCC ab. Sie monieren, dass ihnen selbst zu Routine-Events wie Pressekonferenzen oder dem Ankommen der olympischen Flagge der Zutritt verwehrt wurde. Auch durften sie die Sportstätten nicht besuchen. Unter den Korrespondenten herrsche „tremendous uncertainty over how and if foreign correspondents will be able to cover the Games.” Frostige Zeiten also – und das drei Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele! Kein Vergleich zu den Sommerspielen 2008, als Beijing sehr offen war.
Info:
Die Tweets des FCCC gibt es hier: https://twitter.com/fccchina/status/1455397747842961414
Der Umfrage des FCC Hong Kong hier: https://www.fcchk.org/membership-survey-on-press-freedom/