STUDIE I Deutsche Abhängigkeit?

Im aktuellen „Kiel Policy Brief“ des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) analysiert Rolf J. Langhammer die unterschiedlichen Investitionsstrategien Deutschlands und der USA in Ostasien und speziell in China. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass die amerikanischen Investoren China eher meiden, während die deutschen Unternehmen weiterhin sehr viel in China investieren. Diesen Unterschied erklärt er zum einen mit der unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur beider Länder. Die USA haben einen hohen Dienstleistungs-Anteil, bei den Deutschen dominiert hingegen die Industrie. Und diese erfordere nun mal mehr Investitionen vor Ort. Außerdem seien die regulatorischen Vorschriften hinsichtlich Investitionen in China in den USA schärfer als in Deutschland. Das stärkere Engagement der Deutschen könnte zum Nachteil werden, schreibt Langhammer. Denn: „Es kann erwartet werden, dass zunehmende Spannungen zwischen China und den USA dazu führen, dass beide Seiten die technologische Eigenständigkeit fördern, zunehmende heimische Wertschöpfungsanteile anstreben und dem Schutz der nationalen Sicherheit hohe Bedeutung beimessen werden.“ Bei diesem Szenario hätten die Amerikaner Vorteile. Langhammer: „US-amerikanische Unternehmen mit ihrer relativ geringen Präsenz in China könnten sich geringeren Herausforderungen gegenübersehen als deutsche Unternehmen, die aufgrund ihrer starken Präsenz in China eher einer Pfadabhängigkeit ausgesetzt sind.“

Info:

Hier der „Kiel Policy Brief“:  https://www.ifw-kiel.de/index.php?id=17025&L=1

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