STUDIE I Spitzenforschung

In den USA waren früher die Bell Labs – die Forschungsabteilung des Telekomgiganten AT & T – das große Vorbild für innovative Forschung. Aus den Bell Labs kamen viele Ideen aus den Bereichen Informatik, Telekommunikation, Materialforschung. Die Bell Labs waren für China denn auch das große Vorbild, nach dem sie Anfang der 80er Jahre sogenannte State Key Labs (SKL) etablierten. Das sind kleine Forschungseinheiten, die sich einem ganz bestimmten Thema widmen. Inzwischen soll es über 500 von ihnen geben. In der 45seitigen Studie „China´s State Key Laboratory System“ blickt ein Autorenteam um Emily Weinstein hinter die Kulissen dieses Systems. Für sie sind die SKLs „one of the most important building blocks in China´s innovation base“. Sie seien “a primary driver of China´s strategic basic research efforts”. Insgesamt untersuchten die Autoren 469 SKLs, davon waren 285 bei Ministerien angesiedelt und 184 bei Unternehmen. Die meisten Labs befinden sich in Beijing, mit weitem Abstand vor Shanghai. Bei den Themen dominiert die Biologie. Die Regierung will das System der SKLs weiter ausbauen. Ursprünglich war geplant, deren Zahl bis 2020 auf 700 zu erhöhen. Aber die Autoren sind skeptisch, dass dieses Ziel erreicht worden ist: „There is little evidence.“ Auch wenn diese Zahl nicht erreicht wurde, so werden die SKLs weiterhin eine bedeutende Rolle im chinesischen Innovationssystem spielen, denn – so die Autoren – „they are crucial to China´s efforts to reduce its dependence on foreign technology.”

Info:

Die Studie “China´s State Key Laboroatory System” des Center for Security and Emerging Technology (CSET) kann man hier downloaden:

https://cset.georgetown.edu/wp-content/uploads/CSET-Chinas-State-Key-Laboratory-System.pdf Das CSET hat soeben auch eine Studie zur Forschung der Künstlichen Intelligenz in China veröffentlicht: https://cset.georgetown.edu/wp-content/uploads/Chinas-Advanced-AI-Research.pdf

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