… Dongpo rou. Das ist rot geschmorter Schweinebauch, ein Traditionsgericht aus Hangzhou. Karl-Heinz Pohl, emeritierter Sinologie-Professor aus Trier, ist sich aber nicht ganz sicher, ob er das Gericht wegen seines Geschmacks oder seines Namensgebers mag. Er sagt nämlich: „Ich esse dongpo rou aber vielleicht auch deshalb, weil es das Lieblingsgericht des berühmten song-zeitlichen Literaten Su Dongpo (auch Su Shi genannt, meine Lieblingsfigur im alten China) gewesen sein soll.“ Su Shi lebte im 11. Jahrhundert als Dichter, Maler, Kalligraph und Politiker. Dabei eckte er immer wieder an und landete in der Verbannung in Dongpo (Osthang). In dieser Zeit – so die Überlieferung – habe er eines Tages Schweinefleisch gekocht. Plötzlich bekam er Besuch eines Freundes, mit dem er ein Brettspiel anfing. Darüber vergaß er das vor sich hin schmorende Fleisch, das aber am Ende köstlich schmeckte. Nach dieser Methode wird der gewürfelte Schweinebauch heute noch mit Frühlingszwiebeln, Shaoxing Wein, Sojasauce und Zucker stundenlang geschmort. Aber dongpo rou ist nicht das einzige Lieblingsessen von Pohl, der derzeit einer der Co-Direktoren des Konfuzius Instituts in Trier ist. „Wenn ich in China was zur Bestellung zu sagen habe (ich bin ja meistens eingeladen), dann dränge ich auf Auberginen – in jeglicher Art – sowie Dofu, ebenfalls in jeder Art (zum Beispiel Hongshao oder Mapo Dofu).“ Vor allem die Auberginen haben es ihm angetan: „Wie die Chinesen Auberginen zubereiten, ist einfach unvergleichlich.“
Info:
Hier ein Video über die Zubereitung von dongpo rou: https://www.youtube.com/watch?v=hQvnLGHvOZw