Im Juli 2020 startete das britische Wochenblatt The Spectator einen vierzehntägigen Podcast namens Chinese Whispers, auf Deutsch: Chinesisches Geflüster. Die Einflüsterin ist Cindy Yu, broadcast editor bei dem traditionsreichen Blatt, das bereits 1826 gegründet wurde. Yu ist gebürtige Chinesin, verbrachte die ersten zehn Jahre in Nanjing, ehe sie mit ihren Eltern nach Großbritannien umzog. Dort studierte sie an der Oxford University of Oxford Chinese Studies und ging danach in den Journalismus zum Spectator. Ihr Editor dort war ein Schotte, der nie in China war, aber viele Fragen zu China hatte. So entstand die Idee zum Podcast. In ihren Episoden behandelt Cindy Yu die große Politik, aber auch Themen aus dem chinesischen Alltag. Manchmal spricht sie alleine, manchmal hat sie Gäste, wie kürzlich vor dem Parteitag Victor Shih und Bill Bishop. In einem Gespräch mit Jeremy Goldkorn (The China Project) spricht sie über ihre Arbeit. Sie sei weder anti- noch pro-China, sagt sie. Aber: „…at the moment, more challenging is the voices who are really, really anti-China who think I´m not anti-China enough.” In Großbritannien sei die Stimmung gegenüber China gekippt: “We´re going to see a much more aggressive policy on China. The voters now in the UK are very, very skeptical of China.” Trotzdem oder gerade deswegen hält sie ihren ausgewogenen Kurs bei – und das in einem konservativen Blatt. Respekt Cindy Yu und dem Spectator!
Info: