Kevin Rudd (65) ist sicher einer der erfahrensten China-Kenner in der westlichen Welt. Er studierte einst an der Australian National University in Canberra chinesische Geschichte und Sprache. Unmittelbar danach ging er in den diplomatischen Dienst seines Landes. Er diente damals unter anderem an der Botschaft in Beijing. Danach wagte der Labour-Mann den Sprung in die Politik, war zweimal Premierminister und Außenminister, als die Beziehungen zwischen China und Australien noch einigermaßen in Ordnung waren. Im Herbst 2013 verabschiedete er sich aus der Politik. Kurze Zeit später wurde er Chef des Asia Society Policy Institute (ASPI), dem Thinktank der Asia Society in New York. 2020 wurde Rudd dann Präsident und CEO der gesamten Asia Society und forcierte das Projekt eines auf China spezialisierten Thinktanks. Am 3. Oktober konnte Rudd Vollzug melden. An diesem Tag wurde in New York mit viel Prominenz – Altmeister Henry Kissinger gab sich die Ehre – The Center for China Analysis gelauncht. Rudd sagte anlässlich der Gründung: “The Center for China Analysis is an initiative I have personally supported whole-heartedly from its inception. We have assembled an outstanding group of China analysts“. Executive Director ist Bates Gill, ein Chinaexperte mit über 30 Jahren Erfahrung, unter anderem bei SIPRI, CSIS und Brookings. Zuletzt war er Professor an der Marquarie University in Sydney. Managing Director ist Jing Qian, der von der Kennedy School kommt und Senior Advisor to Kevin Rudd ist. Das Center will das ganze Spektrum an China-Themen abdecken. Der Anspruch ist hoch. Das Ziel sei es – so Kevin Rudd – „to become one of the leading think-tanks for China-related policy research in the United States and the world”.
Info:
Hier geht es zur Homepage des neuen Center for China Analysis: https://asiasociety.org/policy-institute/center-china-analysis/about