Viele Beobachter im Westen waren sich schnell in ihrem Urteil einig; Das neue Politbüro der KP Chinas ist ein Club der Ja-Sager, die – ich überspitze jetzt etwas – bald Taiwan einnehmen und die Privatwirtschaft strangulieren wollen. Langsam, langsam – sagt bzw. schreibt Christopher K. Johnson in einem Artikel in Foreign Affairs Online mit dem Titel „Why China Will Play It Safe“. Das neue Politbüro sei kein Kriegskabinett, sagt Johnson, der Präsident und CEO der Beratungsgesellschaft Chinas Strategies Group in Washington ist. Die meisten Mitglieder dieses Gremiums seien Technokraten. Sie hätten „strong connections to China´s private economy and are unlikely to be pure sycophants.” (Letzeres Wort musste ich nachschlagen: Kriecher, in der vulgären Variante noch mit einem Wort, das mit A beginnt, versehen). Besonders hebt Johnson den nächsten Premier Li Qiang hervor. Er war an der Spitze aller drei wichtigen Ostküsten-Provinzen Zhejiang, Jiangsu und Shanghai, die zu den wirtschaftlichen Powerhäusern Chinas zählen. Johnsons Beitrag ist eine wohltuend differenzierte Analyse des neuen chinesischen Machtzentrums.
Info:
Den Artikel von Christopher K. Johnson in Foreign Affairs kann man hier nachlesen: https://www.foreignaffairs.com/china/why-china-will-play-it-safe