Es ist schon fast ein Ritual geworden. Jedes Jahr veröffentlicht das US-Außeministerium Länderberichte über Menschenrechtsverletzungen. Der Bericht über China erschien im April und umfasst 91 Seiten. Und wie jedes Jahr kontert kurz danach die chinesische Regierung mit ihrem „Report on Human Rights Violations in the United States in 2023“. Dieser Bericht wurde Ende Mai veröffentlicht und kommt mit 31 Seiten aus. Die USA werfen China ein langes Sündenregister vor. Zu Beginn wird sehr ausführlich auf die Situation der Uiguren und anderer Minderheiten in Xinjiang eingegangen. Im Folgenden werden unter anderem die Bedingungen in den Gefängnissen, unfaire Gerichtsverhandlungen sowie die Verstöße gegen Meinungs- und Pressefreiheit kritisiert. Chinas Bericht moniert zunächst das politische System der USA: „While a ruling minority holds political, economic, and social dominance, the majority of ordinary people are increasingly marginalized, with their basic rights and freedoms being disregarded.” Es werden zudem der Rassismus sowie die Situation der working poor angeprangert. Nicht fehlen darf der Hinweis auf die nahezu alltäglichen mass shootings. 43 000 Amerikaner seien dadurch 2023 ums Leben gekommen. Außerdem seien in keinem Land der Welt mehr Menschen in Gefängnissen als in den USA.
Info:
Hier der Bericht des US-Außenministeriums über Chinas Menschenrechtslage:
https://www.state.gov/wp-content/uploads/2024/02/528267_CHINA-2023-HUMAN-RIGHTS-REPORT.pdf
Hier eine Zusammenfassung plus Link zum vollständigen Text des chinesischen Berichts: https://english.news.cn/20240529/9bd5fa29443e497fa45c7b9e9f1e812e/c.html