Seit 1981 gibt Chinas Regierung Staaten der Dritten Welt (heute: Globaler Süden) – etwas salopp formuliert – Nachhilfe in Sachen Regierung. Erst tat sie es zusammen mit der UN-Organisation UNDP, seit 1998 aber alleine. Mindestens elf chinesische Ministerien und Abteilungen der KP sind darin involviert, schreibt Niva Yau in ihrem Report „A Global South with Chinese Characteristics“, den der Atlantic Council soeben veröffentlichte. Sie analysiert die Trainingsprogramme des Handelsministeriums Mofcom in den Jahren 2021 und 2022. An den insgesamt 795 Programmen haben über 21 000 Personen aus dem Globalen Süden teilgenommen. Dabei seien nicht nur handelspolitische Themen behandelt worden, schreibt Yan. Für sie sind diese Programme zunehmend auch Instrumente, um das politische System Chinas zu propagieren: „Trainings are no longer foreign assistance programs with primarily humanitarian assistance aims, but clearly serve to directly inject narratives that marry authoritarian governance with economic development—in other words, to promote an autocratic approach to governance.”
Info:
Studie des Atlantic Council: https://www.atlanticcouncil.org/in-depth-research-reports/report/a-global-south-with-chinese-characteristics/