Hsiao Bi-khim (52) ist seit kurzem Vizepräsidentin Taiwans unter dem neuen Präsidenten William Lai. Davor war sie Vertreterin Taiwans in den USA. Da Taiwan von den USA nicht als Staat erkannt wird, durfte sie sich nicht Botschafterin nennen. Sie leitete dort das Taipei Economic and Cultural Representative Office in the United States, wie die De-Facto-Botschaft in den USA heißt. In dieser Eigenschaft hat sie viel für Taiwan in den USA getan, schreibt Alexander Burns, Nachrichtenchef bei Politico. In seinem Artikel erklärt er „How Taiwan Conquered U. S. Politics“. Der Inselstaat, der aus chinesischer Sicht nicht so genannt werden darf, habe in den vergangenen Jahren „an expansive network of pro-Taiwan elected officials in both parties and throughout the American government“ entwickelt. Ob in linken oder in MAGA-Staaten – überall gibt es ein starkes pro-Taiwan-Lager. Die eingangs erwähnte Hsiao Bi-khim sei „a central character in this story“, schreibt Burns. Sie sei „a formidable field marshall in this charm offensive, wooing lawmakers in Washington, attending strategically useful conferences and chatting up officials from even the smallest of state.” Burns zieht einen interessanten Vergleich: Taiwan sei demnach in einer viel besseren Position als die Staaten im Schatten Russlands, die keine starke Lobby in den USA haben. Der Vorteil Taiwans sei, dass es ein reiches Land mit einem starken Tech-Sektor sei: „Taiwan has money to burn and economic benefits to dangle that the countries in Russia’s shadow do not possess.”
Info:
Hier der Politico-Artikel von Alexander Burns: https://www.politico.com/news/magazine/2024/07/05/taiwan-diplomacy-u-s-politics-nato-00166608