CHINAHIRN liest…

stand China als Umweltsünder am Pranger: Schlechte Luft, verseuchte Gewässer, weltweit größter CO2-Emittent usw. Doch inzwischen hat sich viel getan. China ist längst nicht mehr der rücksichtslose Umweltverschmutzer. Im Gegenteil: China ist bei der Produktion von erneuerbaren Energien führend. Jedes zweite neue Auto in China ist inzwischen ein Elektroauto. China ist mitten in einem gewaltigen ökologischen Transformationsprozess, der mit dem Ja zum Pariser Abkommen von 2014 angestoßen  und durch Xi Jinpings Rede zur Klimaneutralität seines Landes am 21.  September 2020 vor der UN-Generalvollversammlung beschleunigt wurde. Über diesen nicht einfachen Wandel hat der Sozialphilosoph Michael Brie, früher bei den Linken und deren Rosa-Luxemburg-Stiftung aktiv, ein Büchlein über etwas mehr als 100 Seiten geschrieben. Es ist bei weitem kein Schulterklopfen unter Genossen. Es ist vielmehr eine faktenreiche Analyse der bisherigen Anstrengungen Chinas zu einem verantwortlichen Akteur in der internationalen Klimapolitik aufzusteigen. Ob dieser Trend anhalten wird? Brie sieht die Gefahr, dass angesichts der zunehmenden Konflikte China mehr in die Verteidigung investieren wird: „Die Transformation zur Klimaneutralität droht dabei in den Hintergrund zu geraten.“ Andererseits gilt: „Sollten sich die internationalen Konflikte nicht existenziell für China zuspitzen, ist von einer Fortsetzung des bisherigen Kurses (der ökologischen Modernisierung) auszugehen.“

Info:

Michael Brie: Projekt „Schönes China“: die ökologische Modernisierung der Volksrepublik, 120 Seiten, VSA, 12 Euro.

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