Die High-Tech-Metropole Shenzhen im Süden des Landes hat auch eine künstlerische Seite. Im Norden der 20-Millionen-Stadt existiert ein kleines (Hakka-)Dorf: Dafen. Hier werden täglich so viele Ölgemälde gemalt oder besser gesagt produziert wie nirgendwo anders auf der Welt. Rund 1200 Studios gibt es dort, in denen rund 8000 „Künstler“ zum Pinsel greifen, um die großen – meist europäischen – Meister nachzumalen. Besonders beliebt als Vorlage sind die Werke Vincent van Goghs. „China‘s Van Goghs“ heißt denn auch ein Doku-Film über Dafen, der 2016 erstmals gezeigt wurde. Heute sieht die Situation etwas anders aus. Das Geschäft stagniert nach Corona und inmitten der Immobilienkrise. Darüber berichtet ein Video, das ein Korrespondent der singapurianischen Zeitung Lianhe Zaobao gedreht hat. Viele Studios sind dazu übergangen Mal-Workshops anzubieten und andere Kunstprodukte wie Keramik oder Kalligrahien zu verkaufen. Andere sind sogar dazu übergegangen, nicht mehr nur Kopien zu fertigen, sondern eigene Werke. So wird in dem Video Zhao Xiaoyong zitiert, der über 100 000 Van Goghs gemalt hat: „Dafen and its painters are undergoing a transformation from quantitative to qualtitative change, from Made in China to Created in China.“
Info:
Hier das aktuelle Video: https://www.youtube.com/watch?v=NTp7cRryHOc
Und hier der Film „China’s Van Goghs“ in voller Länge von 75 Minuten: https://www.youtube.com/watch?v=_yxyUi4_Wzo