China wurde mal die Fabrik der Welt genannt, die billige Konsumgüter für die Welt produziere. Viele Firmen, die Schuhe, Bekleidung und günstige Elektroartikel in China hergestellt haben, sind inzwischen weitergezogen in andere kostengünstigere asiatische Länder. Aber China ist immer noch die Fabrik der Welt, sogar mehr denn je. Jetzt produziert diese Fabrik aber immer mehr hochwertige Güter – Autos, Drohnen, Flugzeuge und Schiffe. Auf diese Entwicklung weist der US-Journalist Noah Smith in einem Beitrag für Asia Times (5. Dezember) hin. Er zitiert eine UNIDO-Statistik, nach der Chinas Anteil an der globalen Industrieproduktion 2000 nur sechs Prozent betrug, 2030 wohl aber 45 Prozent betragen wird. Eine so dominante Position hätten bislang nur zwei Nationen in der jüngeren Geschichte gehabt: England zu Beginn der Industriellen Revolution und die USA nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Diese starke Stellung hätte Folgen für die westliche Welt, schreibt Smith: „Manufacturing is a war now – and the democracies are losing.” Chinas Produktions-Power China führte zu Überkapazitäten, die die globalen Märkte fluteten und in Ländern wie Japan und Deutschland zur De-Industrialisierung führten. Damit dies nicht eintrete, empfiehlt Smith den USA und seinen Alliierten drei Reaktionen: Erstens die Einführung von Zöllen und anderen Handelshürden gegenüber China; zweitens eine Industriepolitik und drittens die Bildung eines großen gemeinsamen Marktes ohne China.
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Hier der Artikel von Noah Smith in Asia Times: