REPORT I Globaler Süden

Plötzlich entdeckt der Westen den Globalen Süden (ehemals: Dritte Welt oder auch Entwicklungsländer). Zwei Studien dazu sind soeben erschienen. In „The Global South in the wake of China’s economic surplus: Industrial challenges for developing countries and policy recommendations for the EU” beschreibt Aya Adachi, wie Chinas Überschuss-Produktion im Globalen Süden landet. Die Folge: “Chinese Exports dominate key industries such as consumer goods, machinery, and manufacturing inputs.” Diese chinesische Dominanz würde die Staaten des Globalen Südens bei einer langfristigen Industrialisierung behindern. Sie hätten deshalb Abwehrmaßnahmen wie zum Beispiel Local-Content-Regeln ergriffen. Der EU empfiehlt Adachi, die Staaten dabei zu unterstützen durch capacity-building programs oder Investitionen in lokale Lieferketten. Ein stärkeres Engagement der EU und Deutschland angesichts chinesischer Dominanz mahnt auch der zweite Report – erschienen in der Reihe GIGA Focus – an: „Der Globale Süden und die deutsche Außenpolitik: Was auf die neue Bundesregierung zukommt.“ Die beiden Autoren Julia Gurol-Haller und Johannes Plagemann konstatieren, dass Deutschland im Globalen Süden an Bedeutung verloren hat. Ihre Empfehlung deshalb: „Die deutsche Außenpolitik muss sich wirtschaftlich, wissenschaftlich und sicherheitspolitisch dem Globalen Süden gegenüber öffnen und Europa als Alternative zu den USA unter Trump sowie China positionieren.“

 

Info:

Hier der Report von Aya Adachi in den Bundeskanzler Helmut Schmidt Stiftung Perspectives: https://www.helmut-schmidt.de/fileadmin/BKHS_Perspectives_25_09_The_Global_South_in_the_wake_of_China_s_economic_surplus.pdf

Und hier der GIGA Fokus von Julia Gurol-Haller und Johannes Plagemann:

https://www.giga-hamburg.de/de/publikationen/giga-focus/der-globale-sueden-und-die-deutsche-aussenpolitik-was-auf-die-neue-bundesregierung-zukommt

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